Das Narrativ der Reconquista ist simpel: Der Bevölkerungsaustausch gefährdet die einheimische Identität und Demokratie. Durch eine politische Wende und Remigration können Deutsche wieder die bestimmende Mehrheit in ihrer Heimat werden. Die SdS geht dagegen bereits vom demographische Kipppunkt aus. Eine irreversible, ethnische Fragmentierung des Staatsgebiets hat stattgefunden. Politische Mehrheiten sind für eine Rechte Partei nur durch Zugeständnisse an den linksradikalen und migrantischen Wählerblock möglich. Diese Zugeständnisse sind eine Aufgabe des rechten Hauptziels, der um jeden Preis zu vermeiden ist.
Um das zu verhindern muss die Lage nüchtern beurteilt werden. Die Basis der SdS „unversöhnliche" Anerkennung der Multiminoritätengesellschaft als deutsche Wirklichkeit. Die Anerkennung des Ist-Zustands ist unversöhnlich. Anders als bei Höfer oder Kießling wird der Prozess nicht als naturgegeben oder schicksalhaft dargestellt. Er wird als politisches Verbrechen erkannt – willkürlich, von Menschen gemacht, grundsätzlich umkehrbar. Aus dem „Sein“ eines abgeschlossenen Bevölkerungsaustausch wird keinesfalls auf sein „Sollen“ geschlossen.
Die Umwandlung Deutschlands in einen Vielvölkerstaat war kein Zufall. Sie war ein „Experiment am lebenden Volk“ – gegen den erklärten Willen der Mehrheit. Sie diente wirtschaftlichen, ideologischen und geopolitischen Interessen. Verantwortlich sind sowohl innere als auch äußere Akteure.Der Vergleich mit modernen Industrienationen wie Ungarn, Polen, Japan, etc. beweist: Der Bevölkerungsaustausch war und ist niemals alternativlos.
Das Recht des deutschen Volkes auf sein Staatsgebiet bleibt bestehen. Auch die Sammlungsstrategie hält an der Möglichkeit einer Reconquista fest. Ihr Ziel ist die nationale Erholung: neue Kraft gewinnen, um irgendwann das Verlorene zurückzuholen.
Das rechte Hauptziel bleibt im Strategiewechsel bestehen. Während andere Modelle – etwa „civic nationalism“ oder die Arche-Noah-Taktik – das Ziel preisgeben, hält die Sammlungsstrategie Kurs. Sie ändert nicht das Ziel, sondern den Weg dorthin. Da politische Mehrheiten nicht mehr realistisch sind, kann es auch keine bundesweite rechte Bevölkerungs- und Identitätspolitik geben.
Deshalb braucht es einen neuen Ansatz: den Aufbau vorstaatlicher Strukturen, getragen von außerparlamentarischem Handeln.
Durch demographische Bündelung soll lokal Einfluss gewonnen werden – mit dem Ziel einer „Regionalreconquista“. Die deutsche Minderheit wird organisiert und gestärkt und soll die dominante Kraft im Vielvölkerstaat bleiben.
Damit ändert sich das Selbstverständnis im rechten Lagers: Die Vorstellung von der BRD als homogenen Nationalstaat mit einer einheitlichen Leitkultur wird vorerst aufgegeben. Die Realität der multikulturellen Gesellschaft wird als Status Quo akzeptiert – nicht aus Überzeugung, sondern aus Realismus.
Die widerrechtlich aufgenötigte Transformation des Landes in eine globale Siedlungszone und einen Vielvölkerstaat wird festgestellt, aber nicht legitmiert hingenommen. Auch die Schuldigen werden nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.
Das Joch der Mehrheit
Noch hält das rechte Lager noch an der Idee einer deutschen Mehrheitsgesellschaft fest – zu Recht. Diese Mehrheit ist die Basis von Demokratie und nationaler Identität. In ihrem Rahmen kann eine pluralistische Gesellschaft existieren. Das Ziel ist es, diese deutsche Mehrheit durch Leitkultur und Remigration zu retten.
Diese deutsche Mehrheitsgesellschaft impliziert jedoch auch die Existenz von ethnischen, religiösen und sexuellen „Minderheiten“ die „geschützt“ und bevorzugt werden müssten. Das Festhalten an der Idee der Mehrheitsgesellschaft wird dabei zur Projektionsfläche: Linke Aktivisten leiten daraus das Narrativ der „strukturellen Diskriminierung“ ab. 2023 nannte die Vorsitzende der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, die deutsche Mehrheitsgesellschaft „eklig“.
Das rechte Festhalten an der Idee Mehrheitsgesellschaft gibt damit auch dem Gegner Macht. Diese „deutsche Mehrheit“ ist die Basis des linken Propagandanarrativs der „strukturellen Diskriminierung“. 2023 nannte die Vorsitzende der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, die deutsche Mehrheitsgesellschaft „eklig“.
Weil Deutsche auf dem Papier die Mehrheitsgesellschaft stellen, gelten sie nicht als schützenswert – weder kulturell noch rechtlich. Ein Beispiel: Als ein türkischer Nationalist Deutsche als „Köterrasse“ beschimpfte, stellte die Hamburger Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Begründung: Deutsche seien als Kollektiv nicht beleidigungsfähig. Die WELLT schrieb dazu:„Die Deutschen kann man nicht beleidigen – zumindest nicht als Kollektiv, heißt es nun von der Staatsanwaltschaft Hamburg. Sie stellte nun das entsprechende Verfahren ein.“
Während der Bevölkerungsaustausch die deutsche Mehrheitsgesellschaft dezimiert verhindert eine antideutsche Identitätspolitik jede Form von Leitkultur – selbst den Verfassungspatriotismus. Das Recht auf Identitätsschutz der deutschen Mehrheit wird negiert. Ihre Pflicht zum Minderheitenschutz aber bleibt. Stolz auf die Identität ist den Deutschen verwehrt. Scham für die eigene Herkunft und Selbsthass werden verordnet. Michael Klonovsky brachte dieses Ungleichgewicht treffend auf den Punkt: „Sind Sie stolz auf die Leistungen von Daimler, Röntgen, Robert Koch, Einstein?“ „Wie soll ich stolz sein auf die Taten anderer?“
„Aber für Hitler schämen Sie sich schon, oder?“
Auch in den Regionen und Alterskohorten, in denen Deutsche bereits in der Minderheit sind, gelten sie weiterhin als „Mehrheit“. Sogar in überfremdeten Großstädten, in denen die Jugend mit Migrationshintergrund die Mehrheit stellt, genießt sie noch „Minderheitenschutz“ und wird als „diskriminiert und benachteiligt“ dargestellt. Sollten sie sich wehren, gelten sie als „Rassisten“. Schließen sie sich in Gruppen zusammen gelten sie als „rechtsextrem“ und werden staatlich verfolgt. Deutsche tragen das Joch der Mehrheit, ohne den Vorteil der Mehrheit.
Volksgruppenrechte für Deutsche
Die Sammlungsstrategie zieht einen klaren Schlussstrich unter diese unfaire Gleichung. Indem sie die Idee einer deutschen Mehrheitsgesellschaft vorerst aufgibt, lehnt sie auch den einseitigen Minderheitenschutz für Fremde ab. Stattdessen fordert sie „Diskriminierungsschutz für Autochthone“, also Minderheitenrechte für die deutsche Volksgruppe ein.
Diese Retribalisierung ist alternativlos. Denn nach dem Kipppunkt wird jede Idee einer Leitkultur zwangsläufig zu einem abstrakten „civic nationalism“. Damit wird das rechte Hauptziel, der Fokus auf die eigene Identität aufgegeben und das ethnokulturelle Interesse der Einheimischen erstickt.
Das rechte Lager akzeptiert daher nach dem Kipppunkt die faktische „Retribalisierung“. Einheimische Volksgruppenrechten werden zur Kernforderung.
Das Narrativ der Sammlungsstrategie ist die „unversöhnliche Kenntnisnahme“ der Multiminoritätengesellschaft. Damit werden auch die „Pflichten“ der einheimischen Mehrheitsgesellschaft gegenüber Minderheiten abgelehnt. Stattdessen fordert die einheimische Minderheit nun selbst ihre Rechte ein.
Die logische Doppelforderung
Wer Deutschland zur Multiminoritätengesellschaft macht, kann der deutschen Minderheit nicht weiter das Joch der Mehrheit aufbürden. Wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen. Es ist ein unhaltbarer Widerspruch, dass die schrumpfende ethnische Gruppe der Einheimischen keine ethnokulturelle Identität haben darf, gleichzeitig aber ein identitäres „Schuldkollektiv“ bilden muss.
Das Narrativ, wonach „weiße Männer die Schöpfer aller globalen „rassistischen Strukturen“ seien, welche die armen, farbigen „PoC“ zu Flucht, Kriminalität und Extremismus nötigen, lässt sich mit dem Verschwinden dieser Mehrheit nicht mehr aufrechterhalten.
Wenn Rechte weiter an der Fiktion einer deutschen Mehrheitsgesellschaft festhalten, bleiben sie weiter unter dem Joch – es führt direkt in ein „südafrikanisches Szenario“: Minderheit sein, aber weiter die Schuld an allem und die Verantwortung für alles tragen. Die einheimische Volksgruppe würde weiterhin für „Ungleichheiten“ verantwortlich gemacht, verfolgt und ausgebeutet werden.
Das neue Narrativ stellt stattdessen eine klare Doppelforderung: Entweder die deutsche Mehrheitsgesellschaft wird wiederhergestellt – durch Remigration und Leitkultur – und Minderheitenschutz Fremder bleibt theoretisch möglich.
Oder aber: Die demographische Realität wird anerkannt. Dann muss es auch Schutzrechte für Deutsche geben – als autochthone Minderheit. Als eine Gruppe neben anderen haben gerade die Autochthonen ein moralisches Recht auf den Erhalt ihrer ethnokulturellen Identität. Diese Doppelforderung ist logisch und moralisch unanfechtbar und auch juristisch begründbar.
Das Fernziel der Reconquista
Die defensive Doppelforderung der Sammlung hat stets die Reconquista im Hinterkopf. Der Rückzug ins Sammlungsgebiet ist keine endgültige Kapitulation – sondern eine aufgezwungene Notlösung.
Wie Asturien nach der maurischen Invasion, soll auch das Sammlungsgebiet nicht als Dauerlösung gelten. Wie das „innenspanische Exil“ in Asturien nach der maurischen Invasion niemals als Endzustand akzeptiert wurde, so kann die Sammlung niemals das Ende der deutschen Geschichte sein.
Die Vision der Reconquista muss bestehen bleiben, selbst wenn sie gerade nicht aktiv verfolgt werden kann. Das Bewusstsein eines Heimatrechts das selbst Eingeborene in Nordamerika, Kanada und Australien niemals ganz aufgegeben haben, muss erhalten bleiben. Nur diese große, ferne Vision, gibt die Kraft für die kleine, unmittelbare Aufgabe. Ohne dem Fernziel Reconquista führt die Sammlung zur geistigen Lähmung und zum nationalen Minderwertigkeitskomplex. Wie kann man von der Sammlung wieder zur Reconquista übergeben?
Sobald die Einheimischen sich im Sammlungsgebiet kulturelle und demographisch erholten, wächst auch ihr Einflussbereich. Sie zahlen mit gleicher Münze zurück – höhere Geburtenraten, „Clanstrukturen“ und ethnische Wahl, werden gezielt eingesetzt. Neben der langsamen demographischen Ausbreitung könnten auch äußere, globale Umstände jederzeit neue Chancen eröffnen. Falls sich die Lage ändert und genug demographisches Potential vorhanden ist, kann die Sammlung jederzeit zur aktiven Reconquista umschwenken. Aus der „Völkerwanderung nach innen“ wird wieder ein „Vorstoß ins Eigene“.
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Moral und Recht versus Macht
Die Logik dieser Argumentationen garantiert natürlich nicht den Erfolg. Nach dem Scheitern einer Reconquista und dem demographischen Kipppunkt dürfte ein multiethnischer Zentralstaat von linksliberalen Deutschen und ethnischen Clans dominiert werden. Beide Gruppen lehnen die Sammlungsstrategie ab – vereint in ihrer tendenziell antideutschen Haltung.
Je schwächer die einheimische Gruppe, desto fordernder und unnachgiebiger der wachsende Migrantenblock. Die schrumpfende Minderheit der „Biodeutschen“ wird weiterhin durch den Schuldkult manipuliert. Nahtlos versuchen Migranten den „Kolonialismus“ in den Katalog das deutschen Nationalmasochismus aufzunehmen. Nach dem Verschwindens der deutschen Mehrheit wird man vermutlich behaupten die „strukturell deutsche“ Systeme würden nach wie vor „diskriminieren“. Auch in Südafrika wird die schwarzafrikanische Mehrheit nach wie vor vor der weißen Minderheit „geschützt“ und protegiert. Vermutlichwerden Migranten sogar „Reparationen“ für die „Aufbauarbeit“ der „ausgebeuteten Gastarbeiter“ gefordert werden.
Der Zentralstaat wird die Strategie der Sammlung juristisch und ideologisch bekämpfen. Für den anitdeutschen, ideologischen Block ist das Überleben einer ethnokulturellen, deutschen Identität unerträglich. Für den wirtschaftlich orientierten, migranischen Block bedeutet die Sammlung wenige Ressourcen, die von den Biodeutschen an sie abfließen. Die moralischen und juristischen Begründungen für die Sammlung werden ihnen vermutlich egal sein.
Gerade deswegen ist die ist eine moralisch und juristisch saubere Begründung entscheidend. Sie richtet sich nämlich primär an die Einheimischen um sie zu Sympathisanten zu machen. Je erfolgreicher die PR für die Sammlung, desto schwerer wird staatliche Repression begründbar.
Auch im postethnischen Staat gibt es Debattenräume. Die Rechte muss sich dort anschlussfähig präsentieren, um die Idee der Sammlung und einheimischer Volksgruppenrechte zu normalisieren. Empathie ist vom Gegner ist nicht zu erwarten. Entscheidend ist der Rückhalt bei den Unentschlossenen. Auch in migrantischen Milieus kann es Verständnis geben. Je professioneller die SdS auftritt, desto eher wird sie geduldet – und desto schwerer hat es der Widerstand.
Eine umfassende juristische und moralische Begründung der SdS bewirkt kein Umdenken beim Gegner. Sie macht es aber schwieriger Repressionen zu legitimieren und erleichtert es, eine kritische Masse für die Sammlung zu gewinnen und Akzeptanz bei der Restbevölkerung zu schaffen.
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